Bei Zehenamputationen und langen- / mittellangen Vorfußstümpfen (z.B. nach Lisfranc)
ist meist ein Orthopädischer Schuh nach Maß mit Vorfußausgleich, spezieller Bettung, Sohlenverseifung und Abrollung ausreichend, da genügend Fußlänge vorhanden ist um die Kraft beim Abrollen flächig zu verteilen. Bei diesen Amputationshöhen bietet sich ebenfalls eine Siliconvorfußprothese an, welche auf Grund der Dünnwandigkeit auch in einem Konfektionsschuh Platz findet (siehe Silikonprothesen).
Kurze Vorfußstümpfe (z.B. nach Chopart) sind dagegen in einer Vorfußprothese aus Gießharz mit Schienbeinanlage besser eingebettet, da die Stümpfe im unteren Sprunggelenk zu wenig Halt beim Auftritt bieten und meist zu einer Varus- und oder Spitzfußstellung neigen. Die Kraft kann somit beim Abrollen vom Prothesenvorfuß auf die vordere Schienbeinanlage übertragen werden, ohne dem amputierten Segment zu schaden oder Druckstellen zu verursachen. Mit einer Karbonfeder, die nach Aktivität und Körpergewicht des Anwenders gefertigt wird, kann man ein perfektes Abrollen und ein harmonisches, energieefizientes Gehen erzielen. Diese bietet sowohl beim Treppe laufen oder gar auf einer Sprossenleiter und auch beim härteren Einsatz genügend Halt und Feedback. Das tragen verschiedener Schuhe ist kein Problem. Auch das Joggen und Sport machen ist mit einer Chopart Amputation möglich (siehe Sportprothesen).
Amputationen nach Pirogoff, Spitzy oder Syme verfügen gegenüber den obigen Vorfußamputationen nicht über die ganze Beinlänge. Sie sind je nach Amputations-Technik zwischen 2 und 6 cm verkürzt und voll endbelastungsfähig. Dieses ermöglicht ebenfalls eine moderne Prothetische Versorgung mit individuell zugeschnittenen Schaft Techniken in Liner oder Soft- Socket Bettungen. Zudem können sogenannte Low Profile- bzw.Syme- Prothesenfüße verwendet werden, die spezielle für diese Amputationshöhen entwickelt wurden.
INFO
Wie wichtig das Gehen im Alltag ist, kann jeder Mensch selbst bezeugen. Das richtige Zusammenspiel von Muskeln, Nerven und Knochen erlauben erst das aufrechte Gehen. Natürlich gehen – auch mit Prothese: Dies ist längst kein Traum mehr sondern kann mit Hilfe der modernen Verfahren verwirklicht werden. Wir bemühen uns stets die modernsten Techniken, die der Markt bietet unseren Kunden zu offerieren.